Den Wohnraum optimieren

DEN WOHNRAUM OPTIMIEREN

Baupreise sind kräftig gestiegen. Die Kreditzinsen haben sich ebenfalls nach oben bewegt. Entsprechend wächst das Interesse an Mietwohnungen und gebrauchten Immobilien, an Sanierungsmaßnahmen sowie bei Neubauten an geringeren Wohnflächen. Denn optimierter, aber verkleinerter Wohnraum findet verstärkt Interesse. Zur aktuellen Situation am heimischen Immobilienmarkt stand Dipl.-Ing. Mario Zoidl, Geschäftsführer von VKB-Immobilien, dem OÖN-Wirtschafts-Ressortleiter Mag. Dietmar Mascher Rede und Antwort.

GEBRAUCHTE IMMOBILIEN ALS AUSWEG

Im OÖN-Podcast „Geld&Leben“, einer jederzeit im Internet abrufbaren Hördatei, weist Mario Zoidl auch als Obmann der Immobilientreuhänder in der Wirtschaftskammer darauf hin, dass trotz rückläufiger Nachfrage die Baukosten für Einfamilienhäuser nicht spürbar sinken werden. Hier bietet der Erwerb gebrauchter Immobilien eine Ausweichmöglichkeit, sich weiterhin Eigentum zu schaffen. Denn die geringe Belastung aus Kreditfinanzierungen hatte bisher die durchaus kräftigen Wertsteigerungen leistbar gemacht. Das hat sich nun verändert.

SANIERUNGEN EINKALKULIEREN

Wobei Mario Zoidl darauf hinweist, dass günstigere Kaufpreise im Altbestand oft mit notwendigen Sanierungen verbunden sind. Es gibt selbst im Großraum Linz Kaufmöglichkeiten zwischen 3.000 und 3.200 Euro pro Quadratmeter Wohnnutzfläche. Mit notwendigen Investitionen kommt man dann schnell einmal auf einen Preis von rund 4.000 Euro für eine Wohnung am sogenannten Sekundärmarkt. Andererseits sind die Neubaukosten zwar immer noch hoch, aber sie steigen kaum mehr weiter im Preis, der im städtischen Bereich schon auch 5.000 Euro erreichen oder übertreffen kann.

GRUNDSTÜCKE BLEIBEN TEUER

Stark nachgefragt sind immer noch leistbare Grundstücke. Obwohl das Angebot etwas größer geworden ist, kann man von einem generellen Nachlassen der Grundstückskosten aber noch nicht sprechen. Hier gäbe es für den Staat neben verstärkten und rascher verfügbaren Wohnbauförderungen zusätzlich wirksame Ansatzpunkte wie das Streichen der Grunderwerbsteuer bei Eigennutzung oder der Grundbuch-Eintragungsgebühr. Diese in Summe fast fünf Prozent Kostenersparnis wären eine hoch willkommene Stütze am Weg zum eigenen Heim.

STADTFLUCHT STATT LANDFLUCHT?

„Kommt statt der bisherigen Landflucht nun ganz im Gegenteil eine Stadtflucht?“, wollte OÖN-Chefredakteur-Stv. Mascher vom Immobilienexperten Zoidl wissen. „Das spüren wir derzeit nicht“, war die klare Antwort. Aber der sogenannte Speckgürtel von zehn bis zwanzig Kilometern rund um Ballungsräume hat sich bereits massiv erweitert. Dreißig, vierzig oder auch fünfzig Kilometer Entfernung von Ballungsräumen machen Wohnen einfach leistbarer. Wo speziell für Jungfamilien Eigentum erschwert schaffbar ist, gehen diese stärker in die Miete. Voll im neuen Trend liegen Vier-Zimmer-Wohnungen mit rund achtzig Quadratmetern. Hier sind Maklerinnen und Makler mit einem guten Marktüberblick besonders gefragt. Denn auch in Linz oder Wels sind ab 350 bis 400 Euro Monatsmiete Single- oder Pärchen-Wohnungen zu haben, in denen dann auch ein Kind noch seinen Platz finden kann.

EIN SUCHAUFTRAG ALS AUSWEG

Die Neuordnung der Tätigkeit als Maklerin oder Makler mit der Umstellung auf das Bestellerprinzip ("Wer beauftragt, soll auch bezahlen") macht es den Wohnungssuchenden aber nicht gerade leichter. Denn die Mieterinnen und Mieter hatten von der Berufserfahrung der Maklerinnen und Makler genauso profitiert wie die Vermieterinnen und Vermieter. Jetzt bleibt nur noch die Möglichkeit eines sogenannten Suchauftrages, um Maklerwissen auch als Mieterin oder Mieter für sich nutzen zu können. Verstärkt zu spüren ist das Bemühen, durch leistbare Miete und mit Unterstützung steigender Einlagezinsen laufend für einen zukünftigen Eigentumserwerb anzusparen.

Wer den Wohnraum optimiert,
weiterhin vergnügt logiert.

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