BRANDGEFAHR DURCH
FUSSBALL-EM ?
Wenn Brennstoffe und Zündenergie sowie ausreichend Luftsauerstoff vorhanden sind, dann kann es brennen. Soweit die Theorie. Konkrete Brandgefahren entstehen in der Praxis oft durch menschliches Fehlverhalten: Übervolle Abfalleimer oder Reservekanister in der Nähe von Feuerstellen, achtloses Sammeln von Hochenergiebatterien ohne Polschutzmaßnahmen, unbeaufsichtigtes Kerzenlicht, nicht ausgeschaltete Kaffeemaschinen oder aktuell Grillen als gedankenlose Nebenbeschäftigung bei einem interessanten Spiel der Fußball-Europameisterschaft. Vor allem aber sind Freunde des runden Leders derzeit bei der Fernseh-Nutzung zu Wachsamkeit aufgerufen. Schon mit Befolgung einiger Tipps ist jedoch ein sicheres Mitfiebern vor dem Fernsehschirm garantiert.
SICHERER FERNSEHGENUSS
Vorrang hat für sicheren Dauer-Fernsehgenuss die Nutzung des Aus-Knopfs. Zwischen den Spielen lediglich auf Stand-by-Modus zu gehen, kann zu Überhitzung führen - das Gerät steht dann ja weithin unter Strom. Das fettet auch die Stromrechnung auf. Steht der Fernseher dann nicht im freien Raum, sondern in einem womöglich engen Möbelstück, ist Achtsamkeit geboten. Leicht brennbare Materialien haben in der direkten Umgebung eines Fernsehgerätes ohnehin nichts verloren. Wenn es blitzt und donnert, kann Überspannung per Strom-, Telefon- und Kabelfernseh-Leitungen elektrische Geräte beschädigen.
BRENNPUNKT PRIVATHAUSHALT
Es ist kein Zufall, dass die Hälfte aller Brände in privaten Haushalten entsteht. Mit zunehmendem Alter der Bewohner steigt das Risiko. Von den jährlich rund 30 Brandtoten ist ein gutes Dutzend älter als 65 Jahre. Denn Menschen altern - aber auch elektrische Anlagen. Nicht ausgeschaltete Kochplatten, Bügeleisen, Heizdecken oder mildes Kerzenlicht am Couchtisch sind potentiell gefährlich. Im Fall des Falles ist hier ein Rauchwarnmelder Lebensretter: 90 Prozent der Brandtoten sterben nicht an Verbrennungen, sondern an einer Rauchvergiftung. Rauchmelder sind in jedem Raum nützlich, ausgenommen Küche und Badezimmer. Griffbereite Feuerlöscher und eine Löschdecke in der Küche sind genauso wichtig wie offene Fluchtwege in Flur und Treppenhaus ohne dort lagernde Hindernisse.
GEFAHR DURCH STROMSPEICHER
Immer noch wenig beachtet wird die Brandgefahr der zunehmend genutzten leistungsstarken Stromspeicher inklusive Photovoltaik. Sind Akkus zu alt oder beschädigt, können sie sich überhitzen und Feuer fangen. Die größere Gefahr geht hier allerdings von den klassischen Apparaten wie Smartphones, Haushalts- oder Gartengeräten, Werkzeugen, E-Bikes etc. aus. Denn Speicher für Sonnenstrom verfügen in der Regel über eine doppelte elektrische Isolierung der Akkus, Rückstromschutz, integrierte Fehlstromüberwachung und Trennschalter. Professionell installiert sind damit Brandrisken weitgehend ausgeschlossen.
PRÜFENDER BLICK LOHNT SICH
Bei den Akkus in Alltagsnutzung lohnt sich dagegen ein prüfender Blick auf Ladegerät und Akku vor jedem Wiederaufladen schon deutlich mehr. Akkus sollten am Tag und auf einer nicht brennbaren Unterlage geladen werden. Danach den Akku vom Ladegerät, dieses ebenfalls vom Stromkreis trennen und das Ladekabel nicht in der Steckdose lassen, weils halt so bequemer ist. Lagerung bei Normaltemperatur ist hoffentlich der Normalfall. Zu niedrige und vor allem zu hohe Temperaturen bergen Gefahrenpotential. Falls ein Stromspeicher wider Erwarten dann doch kräftig Rauch entwickelt, den Raum und das Haus verlassen, Zimmer-/Haustüre schließen und die Feuerwehr rufen.
Strom ist nützlich, wie man weiß,
Fußball macht er manchmal heiß.